Dieser einzigartige Sessel hat mit seiner Ausgangsform kaum noch mehr als seine 4 Beine gemein – und selbst diese wurden mit handgefertigten Fußmanschetten veredelt.
Die ausgefallene Gestaltung der Rückenlehne ist ein wahrer Blickfang. Der Sitzkomfort ein Hochgenuss.
Wir fanden den armen Kerl am Ende seiner Kräfte an einem Neuköllner „Müllbaum“. Jeder andere wäre beim Anblick seines erbärmlichen Zustandes kaltherzig an ihm vorbeigegangen. Die Haut zerschlissen, die Knochen gebrochen. (Ein Beweisfoto, wie schlimm es um ihn stand, findet ihr unten.)
Aber wir wären nicht vonDrecksgold, würden wir nicht den letzten Schimmer Hoffnung erkennen und handeln.
So haben wir sein sehr stabiles Grundgerüst, das schon etliche Jahrzehnte auf dem Buckel hat, genutzt, um ihn in einer neuen, außergewöhnlichen Außenform in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Und fertig ist das Happy End!
Wir denken, dass Konsum seine Daseinsberechtigung hat. Aber nur dann, wenn die Ressourcen geschont werden, er nicht auf Kosten anderer Menschen und in liebevoller Achtsamkeit vor den Dingen stattfindet.
Daher nehmen wir uns der Gegenstände an, die andere unbedacht wegwerfen, und lassen sie in einem neuen Design auferstehen.
Würde man Preise an Hand von Geduld und Durchhaltevermögen generieren, wäre dieser Sessel unbezahlbar. Und würde ich Falk nicht ohnehin schon lieben und achten, so wäre ich spätestens nach der Leistung, die er an diesem Stück vollbracht hat, hin und weg!
Das war buchstäblich ein trial-and-error-Projekt.
Ich ungeduldiges Ding hätte den Sessel schon 20 mal an die Wand geschleudert, noch bevor das erste Loch fertig gewesen wäre. So bestand mein Hauptanteil diesmal in „Nicht-Beteiligung“ an den wesentlichen Arbeitsprozessen, und alle Anerkennung gebührt Falk.
Einen Sessel in dieser Art haben wir bis jetzt noch nirgends sonst gefunden.
Falk nennt ihn „die Eule“.
Ich hingegen ehrfurchtsvoll „Jeepers Creepers“.